Am Freitag, 27.08., war neben MdB Max Straubinger auch der Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur Andreas Scheuer zu Gast im Johannesbad Bad Füssing. Auf Einladung der Thermenwelt Füssing, einer Vereinigung von Hoteliers und Tochterunternehmen des Kur- und Gewerbevereins, kamen sie in den niederbayerischen Kurort. Die ortsansässigen Unternehmen, darunter Vertreter der Thermen, Hotellerie und Gastronomie, baten zum Gespräch über die aktuelle Lage und die Aussichten, geprägt durch die Pandemie. Dabei entstand zwischen den Podiumsgästen und Teilnehmerinnen und Teilnehmern eine angeregte, konstruktive Diskussion über die kommenden Monate im Tourismus.
„Stabiler Tourismus in den nächsten Monaten“: Zu diesem Thema hatte die Thermenwelt Bad Füssing zur Gesprächsrunde ins Johannesbad eingeladen. Denn von stabilem Tourismus konnten die Hotels, Pensionen, Thermen in Zeiten einer weltweiten Corona-Pandemie nur träumen. Zwar sind zur Zeit die Betten gut gefüllt, doch sind steigende Inzidenzen, sich ständig ändernde Verordnungen und möglicherweise regelmäßige Tests auf Covid-19 keine optimalen Voraussetzungen für den Tourismus. Günter Köck, Geschäftsführer der Thermenwelt Füssing, appellierte daher an die Zuhörerinnen und Zuhörer, Fragen und Ideen an die Politiker vorzubringen.
Dr. med. Johannes Zwick, Aufsichtsratsvorsitzender der Johannesbad Gruppe, sagte: „Einen weiteren Lockdown wird es hier nicht geben. Darauf sind wir juristisch vorbereitet. Einen Lockdown machen wir nicht mehr mit. Wir haben seit der Wiedereröffnung 8000 bis 9000 Gäste da und beweisen: Wir sind kein Hotspot!“ Dass die ambulante Badekur nach einem langjährigen Kampf wieder eine Kassenleistung ist, sei enorm wichtig für die Kurorte. „Doch viele Krankenkassen wollen sie nicht haben. Sie haben einen Hemmschuh. Daher bitten wir die Politik, dass sie auf die Krankenkassen Druck machen.“
Es gebe ein „heilloses Chaos“ an Regelungen, meldete sich Dr. Klaus Batz, Geschäftsführer der European Waterpark Association, zu Wort. „Es kann nicht sein, dass wir jedes Wochenende Hunderte Gäste abweisen müssen, weil wir sie nicht reinlassen dürfen und gleichzeitig sind die Hälfte der Schränke leer.“ „Dieses Wirrwarr an Vorschriften muss ein Ende haben“, postulierte auch Dagmar Feicht, Bad Birnbachs Bürgermeisterin. „Wir müssen von den Inzidenzen weg, wir brauchen Verlässlichkeit. Und bitte steigt den Krankenkassen auf die Füße für eine ambulante Badekur.“
Die beiden Bundestagsabgeordneten Max Straubinger und Andreas Scheuer wissen auch darum, dass die Hoteliers durch die Pandemie viele Fachkräfte eingebüßt haben. Aber dass sich das Johannesbad Auszubildende aus Vietnam und Ägypten sichern möchte, dürfte neu für sie sein. „Die Prozedur, bis diese jungen Leute kommen dürfen, dauert bis zu 18 Monate. Viel zu lange! Das kann nicht sein, das muss viel schneller und viel unbürokratischer gehen“, sagte Ralf Müller, Geschäftsführer der Johannesbad Hotels.
Die Liste mit Aufgaben und Bitten der Gäste füllte sich für Scheuer und Straubinger stetig. „Jetzt müssen wir nur wieder gewählt werden“, sagte Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer scherzhaft.